Vanessa Licht

Rasende Reporterin

Gastronomie fordert Öffnung: Dreitausend Betriebe vor dem Aus

Vorfinanzierte Gehälter und Mieten, sich daraus ergebende Schulden und Schließungen belasten die Gastronomie seit Monaten. Wenn die Situation nicht besser wird, steht ein Drittel der Betriebe in Wien vor dem Aus. Das sind von neuntausend ganze dreitausend Betriebe. Am 18. Jänner 2021 wird aufgrund dessen eine Protest-Aktion veranstaltet, die zeigt: Es ist „5 vor 12“. Die rasende Reporterin hat die Infos (auch zur Teilnahme)

(c) Pixabay, Vanessa Licht

Die Gastronomiebetriebe Österreichs waren 2020 mindestens vier Monate geschlossen und es ist kein Ende in Sicht. Clubs, Diskos, Bars, Kinos und weitere Vergnügungsstetten haben teilweise bereits über acht Monate nicht geöffnet. Kommt ein Massensterben der Branche auf uns zu? Am 18. Jänner setzen etliche Betriebe mit der Aktion „5 vor 12“ ein Zeichen.

„Wir möchten aufzeigen, wie prekär die Lage in der Branche ist. Wir haben uns bewusst gegen eine Demonstration entschieden, weil wir uns nicht in eine Ecke drängen lassen wollten“, hieß es schon am Freitag in der Pressekonferenz. „Die Branche steht finanziell am Rande des Ruins und das wollten wir mit unserer Aktion aufzeigen. Wenn keine Änderungen stattfinden, wird ein Drittel der Betriebe nicht mehr aufsperren. Das sind von neuntausend Betrieben in Wien ganze dreitausend.“

„Bitte, lasst uns öffnen“, wird an die Politik appelliert
Der leise aber doch laute Hilfeschrei der Szene sorgt für Aufmerksamkeit. Am 18. Jänner öffnen ab 11 Uhr zahlreiche Gastronomen ihre Betriebe – ohne Gäste zu empfangen. Die Türen werden geöffnet, das Licht wird eingeschaltet. Grabkerzen werden als Statement der aktuellen Lage in Fenstern und Auslagen positioniert, der ein oder andere Künstler wird ohne Publikum auftreten. Das Trauerspiel, welches die Betriebe seit Monaten erleben, wird versinnbildlicht.

Wir sind keine Wutwirte – wir sind die Helden, die für die Branche kämpfen!
„Viele von uns sind durch die Krise um einen Kredit reicher geworden und haben Schulden bei Krankenkassa und Finanzamt.“ Über hundert Betriebe nehmen an der Aktion teil – nicht als Wutwirte, sondern als Helden. „Die Auszahlung der Kurzarbeit muss schneller passieren! Wir brauchen einen zuverlässigen Termin zur Wiedereröffnung“, wird gefordert. Vorfinanzierungen der Gehälter, Mietzahlungen und fehlende Trinkgelder zwingen die Branche in die Knie. „Lösungen statt Lockdowns. Wir brauchen Szenarien, keine Aufschiebungen mehr!“, sind sich alle einig.

So geht’s zur Teilnahme
Anmeldung unter: klimbim21@yahoo.de
Telefonischer Kontakt: 0664/3556256 oder 0676/7568586

Jänner 2021, Vanessa Licht

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