Vanessa Licht

Rasende Reporterin

Mysterium Clubhouse: Business Talks & intime Mitternachtsgespräche

Schon seit letztem Jahr in den USA beliebt, jetzt auch bei uns: Clubhouse ist das neueste Mysterium der Social Media Welt. Grundsätzlich sollte die App für Business Talks und seriöse Panel Diskussionen genutzt werden, aber dirty Mitternachtsgespräche und geheimnisvolle Ruheräume stehen mittlerweile auch an der Tagesordnung. Und der Wiener Schmäh ist ebenso längst in Clubhouse angekommen. Die rasende Reporterin berichtet.

(c) Vanessa Licht

Nur mit Einladung erlangt man Zugang zur App, oder doch nicht?
Clubhouse wird als exklusivere App beschrieben, für die man eine Einladung braucht, um ein Konto erstellen zu können. Jeder User hat eine gewisse Anzahl an Einladungen, die er/sie vergeben kann. „Ich lad’s mir mal einfach runter“, dachte sich die rasende Reporterin und schwups, innerhalb von zwei Minuten war die Bestätigung da. In Wien kennt man sich eben und die Chance, jemanden zu kennen, der einen in kürzester Zeit bestätigt, ist hoch. Durch die Hintertüre kommt man also auch uneingeladen rein – sofern einem jemand öffnet, wenn man klingelt – das Öffnen kostet den User allerdings keine Einladung auf dem Konto.
Fakt ist: Man braucht ein iPhone, da Clubhouse für Android noch nicht erhältlich ist. „An apple a day keeps the doctor away“: Für Apple-User beginnt nun also die Clubhouse Therapie.

Zwischen Business Talks & intimen Mitternachsteinlagen
Je nachdem, mit wem man vernetzt ist, erhält man Vorschläge zu gewissen Talks. Da die Bandbreite bei vielen aus der Szene bunt gemischt ist, gibt es hier sowohl informative Businessgespräche rund um Marketing and more als auch Talks rund um die Eventbranche und Musik oder Producing. Kommunikationsunternehmer Josef Mantl und Digital Entrepreneur Philip Hofmacher talken beispielsweise täglich über spannende Themen – und jeder kann jederzeit einschalten, zuhören und vielleicht die Chance haben, vor großen Unternehmern zu sprechen.

Auch „freshe“ Szenegespräche existieren wie Sand am Meer. „Wie werden Events 2021 aussehen?“, „Wie wird mein Song zu einem Hit?“, „Wie schaffe ich es vom Newcomer zum gehypten DJ?“ sind weitere Panels, die aktuell von coolen Guys wie 2tagesbart, Rudy MC, Flip Capella und Julian Döring geführt werden. Die App bietet Usern die Möglichkeit, sowohl Menschen aus dem Umfeld als auch Größen aus aller Welt wie Clueso zuzuhören, als würden diese sich neben einem unterhalten.

„Die App ist super! Es geht hier nicht um Likes oder darum, Follower zu sammeln. Es geht um Networking, neue Leute kennenlernen, spannende Talks und viele Ideen sammeln zu können – gerade in Zeiten von Corona für mich ein echter Mehrwert. Leute habe ich schon aus vielen Segmenten kennengelernt und auch Freunde, die ich lange nicht gehört habe, haben sich dort angemeldet und wir kommunizieren jetzt fast täglich“, so Influencerin Laura Zöhrer, bekannt als laelae.life.

Dann gibt es allerdings auch Räume, in denen es heißer hergeht. Intime Themen werden unter dem Schirm der Realtalks diskutiert und können schon einmal bis ein Uhr nachts munter halten. Mit Wiener Schmäh über Dating-Apps oder den neuesten Gossip bekannter Szene-Menschen zu quatschen, wurde auch hier längst eingeführt. Wer nicht schlafen kann, wird definitiv bespaßt. Diskussionen über Plattformen wie Only Fans zu späterer Stunde inklusive.

Wieso, weshalb, warum
Sei dahingestellt, für welche Diskussionen man die App nutzt, denn eines ist sicher. Hier wird jedenfalls die Möglichkeit geboten, sich während des Lockdowns zu vernetzen und zwar weltweit. Einfach mal in einem Talk über ein Thema zu landen, an dem auch Gerry Friedle aka. DJ Ötzi teilnimmt, war davor wohl eher ein schwieriges Unterfangen – Clubhouse macht es allerdings möglich.

„Ich war in einem Talk mit Doreen und der Manager von Sugar hat mich eingeladen, ihnen einen Song zu präsentieren. Die Chancen, die man hier bekommt, sind unglaublich. Letztens hab ich mitbekommen, wie eine Frau gesignt wurde“, so Faryo, Wiener Rapper.

So funktioniert es: In der App selbst kann man entweder eine Diskussion starten (öffentlich, mit den Kontakten oder privat), zu welcher man ein Thema festlegt – oder man nimmt einfach an einer bereits bestehenden Unterhaltung teil, die für einen zugänglich ist. Will man hier zu Wort kommen, hebt man mit dem „Hand“-Button rechts unten die Hand. Ein Moderator kann den User ins Gespräch holen und auch wieder vom Panel hinunterkicken.

Wieso bin ich als Speaker gelistet, wieso als „others in the room“?
Um Komplexen vorzubeugen, kann gesagt werden – man wird automatisch als Speaker oder „andere“ Person unter den Zuhörern gereiht. Und zwar je nachdem, ob man mit den gerade sprechenden Personen vernetzt ist oder nicht.

Der Ruheraum: 225 Zuhörer, 17 „Speaker“, die nichts sagen.

Mysterium Ruheraum – Schweigen in einer Diskussionsrunde, hä?
Geheimnisvoll aber irgendwie offenbar sinnvoll? Aktuell fragt sich jeder, WOZU es auf einer Diskussionsplattform einen Ruheraum gibt. Hier wird nur geschwiegen und die Teilnehmerzahl bewegt sich bei 200 aufwärts. Vermutung: Da man auf Clubhouse nur mit seinen direkten Kontakten automatisch vernetzt werden kann, geben Ruheräume die Möglichkeit, andere Profile aus aller Welt zu finden. Wer einen Ruheraum betritt, „trifft“ virtuell auf Menschen aus aller Welt und kann sich deren Profile ansehen, diesen folgen und über ihre nächsten Talks informiert werden. So entsteht ein weltweites Netzwerk.

Die Plattform bietet jedenfalls wunderbare Möglichkeiten, mit Experten – oder eben auch random People – zu sprechen und auch sein eigenes Können zu vermarkten oder gar seinen nächsten Manager kennenzulernen.

Die rasende Reporterin wird das Mysterium Clubhouse weiter erforschen und bald gibt es ihren ersten Talk zum Thema „Wie baue ich eine Marke auf“
Stay tuned & join!

Jänner 2021, Vanessa Licht

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