Vanessa Licht

Rasende Reporterin

LGBTQIA+ Community zeigt Solidarität für „Princess Charming“ Kandidatin Johanna

In den letzten Tagen hat die Hamburger Influencerin Wikirot wohl einige Follower:innen verloren. Der Grund ist ein ernst zu nehmender: Die „Princess Charming“ Kandidatin der ersten Staffel gibt zu, gegenüber Show-Kollegin Johanna sexuell übergriffig geworden zu sein. Diese äußerte sich kürzlich auf sozialen Netzwerken 1.5 Jahre nach dem Übergriff zu dem Vorfall. Johannas Statement schlägt riesige Wellen. Die Queer-Community – auch aus Wien – zeigt im Netz Solidarität.

Kandidatin Johanna spricht endlich über ihr traumatisierendes Erlebnis. © TVNOW René Lohse

Die erste Staffel der lesbisch-queeren Dating-Show „Princess Charming“, die im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, ist Gesprächsthema in den sozialen Netzwerken, nachdem Kandidatin Johanna sich erstmalig zu sexuellen Übergriffen durch Show-Kollegin Wiki während der Dreharbeiten äußerte. 1.5 Jahre schwieg die 28-Jährige. Der Grund: Verschwiegenheitsklauseln im Vertrag, die es abzuklären galt.

In der fünften Entscheidungsnacht wurde Johanna munter, weil Wiki laut ihrem Statement auf Social Media sehr nahe an ihr lag. Die Kandidatinnen teilten sich ein Doppelbett in der Show, wie man es von Reality-TV kennt. Wiki versuchte, Jo zu küssen, die den Kuss verneinte. „Sie hat sich auf mich gelegt und meine Arme über meinem Kopf festgehalten und abermals versucht, mich zu küssen. Ich habe mich nicht bewegt“, erzählt Johanna – auch Jo genannt – in ihrem Reel auf Instagram. Weitere Details nennt sie nicht.

Der Betroffenen fällt es sichtlich nicht leicht, über das traumatisierende Ereignis zu sprechen. Vom Sender gab es bis Dato hinsichtlich dessen trotz der Wichtigkeit der Thematisierung kein ausreichendes Standing. Doch umso wichtiger ist es, dass sie Johanna ihre Stimme erhebt. „Danke, dass du dein Schweigen brichst und das sichtbar machst, was viele nicht sehen“, kommentiert eine Userin. Großen Rückhalt erhält sie auch von der queeren Community aus dem Netz – auch Wiener Influencer:innen entfolgen Wikirot, die sich auch in einem Videostatement äußerte.

„Es ist kein Vorwurf. Das, was Johanna sagt, stimmt“, bestätigt Wikirot auf Instagram. Der Versuch, öffentlich zu ihrer Schuld zu stehen, kommt jedoch zu spät. „Wie konntest du fast zwei Jahre lang gerade Konsens zu deinem Kernthema machen, dich selbst als öffentliches Gesicht für Betroffene sexualisierter Gewalt inszenieren und von der entsprechenden Reichweite profitieren, wenn du gleichzeitig wusstest, wozu du selbst – aus welchen Gründen auch immer – fähig bist?“, fragt eine Userin unter ihrem Posting.

Seitens der Show wird auf Unwissenheit plädiert. Keine zureichende Reaktion für die Betroffene und Mitfühlende. Fraglich ist, wieso Jo die Show am Folgetag verlassen musste. Zufall oder war die Einordnung der Situation doch bekannt?

Auch auf Youtube gibt es einige Zusammenfassungen der Situation:

November 2022, Vanessa Licht

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